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Finanzen und Vorsorge für Patchworkfamilien

Damit alle Teile zusammenpassen
Patchworkfamilien sind eine Herausforderung für alle Beteiligten: Kinder aus früheren Partnerschaften treffen auf Stiefeltern und neue Geschwister. Ein Elternteil macht für das eine Kind Co-Parenting mit seinem früheren Partner. Und erzieht das andere Kind gemeinsam mit dem neuen Partner. Wie bleibt das für alle fair? Und wie können Eltern finanzielle Angelegenheiten, die berufliche und private Vorsorge sauber regeln?
Patchworkfamilien sind heutzutage eine weit verbreitete Familienform. Sie bringen besondere Herausforderungen in den Bereichen Vorsorge und Finanzen mit sich. In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir die Besonderheiten und geben praktische Tipps zur finanziellen Planung. Zum Thema Vorsorge in der 1. Säule lesen Sie mehr in unserem Artikel Ehe vs. Konkubinat. Denn bei der Absicherung der Hinterbliebenen im Todesfall macht es einen Unterschied, ob Sie verheiratet sind oder nicht.

Warum ist die berufliche Vorsorge in der Patchworkfamilie anders?

Die berufliche Vorsorge oder 2. Säule der Schweizer Altersvorsorge spielt in Patchworkfamilien eine besondere Rolle. Oft braucht es komplexe finanzielle und rechtliche Überlegungen, damit alle Familienmitglieder finanziell gut abgesichert sind.

Was ist bei der beruflichen Vorsorge wichtig?

Bei der Vorsorge in einer Patchwork-Familie sind mindestens zwei Familien betroffen. Wenn die Eltern aus früheren Beziehungen Kinder mitbringen, haben diese bei Erwerbsunfähigkeit oder im Todesfall Anspruch auf Leistungen aus der beruflichen Vorsorge. Konkubinatspartner oder Stiefkinder haben dagegen keinen gesetzlichen Anspruch. Damit alle gut abgesichert sind, sollten Sie sich über das Reglement bei Ihrer Pensionskasse informieren und die Begünstigten klar benennen.
Der Vater macht gerade Home Office und der kleine Junge hat ihn mit einem Seil die Beine gebunden

Fünf Tipps für die Vorsorgeregelung bei Patchworkfamilien

  • Klare Absprachen machen

    Legen Sie gemeinsam fest, wie die berufliche Vorsorge für alle Familienmitglieder am besten organisiert werden kann.
  • Vorsorgepläne abstimmen

    Wenn beide Partner aus vorherigen Beziehungen Vorsorgepläne haben, sollten Sie diese koordinieren und auf die neuen Bedürfnisse der Patchworkfamilie anpassen.
  • Begünstigung in Pensionskasse regeln

    Patchworkfamilien haben komplexe Strukturen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Begünstigten im Todesfall bei Ihrer Pensionskasse korrekt benennen.
  • Konkubinat der Pensionskasse melden

    Manchmal zahlen Pensionskassen im Todesfall auch Konkubinatspartnern oder Stiefkindern eine Rente aus, obwohl sie gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind. Melden Sie das Konkubinat frühzeitig bei der Pensionskasse an und begünstigen Sie sich gegenseitig.
  • Beratung nutzen

    Die berufliche Vorsorge in Patchworkfamilien kann kompliziert sein. Lassen Sie sich von einem Finanzberater oder einer Finanzberaterin unterstützen.

Was müssen Patchworkfamilien bei der privaten Vorsorge beachten?

Nebst der beruflichen Vorsorge ist auch die private Vorsorge von grosser Bedeutung. Die Säule 3a und 3b bieten für Patchworkfamilien je andere Möglichkeiten. Sichern Sie Ihre Familie mit der richtigen Lösung ab.

Was ist bei der privaten Vorsorge wichtig?

Bei der privaten Vorsorge geht es um die Absicherung der Familie bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod. Wenn Sie eine Krankheit oder einen Unfall haben oder sogar sterben, kann das Ihre Familie finanziell stark treffen. Bei der Säule 3a gehen Konkubinatspartner und Stiefkinder oft leer aus. Laut Gesetz werden primär Ehepartner und leibliche Kinder begünstigt. Lesen Sie unsere Tipps für die Gestaltung der Vorsorgepläne in der Säule 3a und 3b.
Frau schaut durch zwei bunte Rohre wie durch einen Feldstecher

Sechs Tipps für die Vorsorgeregelung bei Patchworkfamilien

  • Erwerbsunfähigkeits- oder Lebensversicherung abschliessen

    Sichern Sie Ihre Familie ab, wenn Sie erwerbslos werden oder sterben. Sie können die Lebensversicherung auch mit einem Sparanteil kombinieren.
  • In der Säule 3b vorsorgen

    Legen Sie Begünstigte im Todesfall fest. Die Begünstigung ist bis auf die gesetzlichen Pflichtteile frei wählbar, z. B. für Konkubinatspartner und Stiefkinder.
  • Eigene Säule 3a eröffnen

    Jeder Partner in einer Patchworkfamilie sollte eine eigene Säule 3a haben. So können Sie Gelder unabhängig voneinander ansparen und verwalten. Dafür müssen beide arbeiten.
  • Begünstigte in der Säule 3a benennen

    Legen Sie Begünstigte im Todesfall fest. Das sind bei nicht verheirateten Personen die leiblichen Kinder, erst danach kommen Konkubinatspartner und Stiefkinder.
  • Beratung nutzen

    Die private Vorsorge in Patchworkfamilien kann kompliziert sein. Lassen Sie sich von einem Finanzberater oder einer Finanzberaterin unterstützen.

Herausforderungen rund um das Erbe in der Patchworkfamilie

Eine grosse Herausforderung bei Patchworkfamilien ist das Erben. Rechtliche und individuelle Aspekte spielen bei der Nachlassplanung in Patchworkfamilien eine Rolle. Um eine faire Verteilung Ihres Erbes zu erreichen, müssen Sie sich mit diesen auseinandersetzen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

In Patchworkfamilien in der Schweiz gibt es einige rechtliche Aspekte des Erbens, die Sie berücksichtigen sollten. Die Rahmenbedingungen können komplex sein und hängen von verschiedenen Faktoren wie der Familienkonstellation, dem Zivilstand der Eltern und den individuellen Umständen ab. 
  • Gesetzliche Erbfolge

    Wenn kein Testament vorhanden ist, greift die gesetzliche Erbfolge.
  • Gültigkeit von Testamenten

    Testamente müssen korrekt und gültig sein.
  • Konkubinat

    Im Schweizer Erbrecht erben Konkubinatspartner nicht automatisch. Erstellen Sie ein Testament, um Konkubinatspartner als Erben zu begünstigen.
  • Pflichtteil

    In der Schweiz haben leibliche Kinder und Ehepartner einen gesetzlichen Anspruch auf einen Pflichtteil des Erbes, Stiefkinder und Konkubinatspartner dagegen nicht.
  • Erbschaftssteuern

    Bedenken Sie die steuerlichen Auswirkungen von Erbschaften.
  • Güterstand und Eheverträge

    Der Güterstand oder ein Ehevertrag beeinflussen das Erbe.

Individuelle Herausforderungen

Sollen die Stiefkinder von ihrem Stiefvater gleich viel erben wie seine leiblichen Kinder? Ist es fair, wenn die Kinder aus erster Ehe von ihrer Mutter weniger erben als die Kinder aus zweiter Ehe von deren Mutter? Jede Patchworkfamilie ist einzigartig. Individuelle Herausforderungen bei der Vermögensübertragung erfordern deshalb massgeschneiderte Lösungen. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

Testament und Vorsorgeauftrag in der Patchworkfamilie

Was sollte im Testament stehen?

  • Klare und eindeutige Vermögensaufteilung unter Berücksichtigung der Pflichtteile
  • Bedingungen für Unterhaltszahlungen (Unterhaltsansprüche oder Unterhaltspflichten sind teils vererblich) 
  • Datum der Testamentserrichtung
  • Eigenhändige Unterschrift 
  • Optional: Das öffentliche Testament wird bei einer Urkundsperson und in Anwesenheit von zwei Zeuginnen oder Zeugen erstellt. Unterschrift von Zeugen oder notarielle Beglaubigung

Wie erstelle ich ein faires Testament?

  1. Berücksichtigen Sie gesetzliche Ansprüche.
  2. Teilen Sie Ihren Familienmitgliedern Ihre Absichten offen mit.
  3. Formulieren Sie präzise, um Missverständnisse zu vermeiden.
  4. Berücksichtigen Sie Unterhaltsverpflichtungen.
  5. Stellen Sie sicher, dass das Testament den rechtlichen Anforderungen entspricht.
  6. Ziehen Sie einen Notar bei.
  7. Aktualisieren Sie Ihr Testament regelmässig.

Vorsorgeauftrag

Ein Vorsorgeauftrag ist ein rechtliches Dokument. Es ist eine Vorsorgemassnahme, falls eine Person aufgrund von Krankheit, Unfall oder Alter ihre persönlichen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Sie können darin im Voraus festlegen, wer die Verantwortung für ihre persönlichen und finanziellen Angelegenheiten übernehmen soll.

Finanzielle Planung in der Patchworkfamilie

Die finanzielle Planung in einer Patchworkfamilie kann komplex sein, da sie verschiedene finanzielle Interessen und Verpflichtungen der beteiligten Personen berücksichtigen muss.

Vorsorge

Überprüfen Sie Ihre Versicherungsdeckungen, einschliesslich Krankenversicherung, Lebensversicherung und Haftpflichtversicherung. Stellen Sie sicher, dass alle Familienmitglieder ausreichend abgesichert sind. Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie für die Altersvorsorge sorgen möchten. Das kann die Einrichtung von Säule-3a-Konten und andere Altersvorsorgemassnahmen einschliessen.

Budgetierung und Verantwortlichkeiten

Erstellen Sie ein gemeinsames Budget, das die Einnahmen und Ausgaben der gesamten Familie berücksichtigt. Achten Sie darauf, dass darin auch die Bedürfnisse der Stiefkinder oder anderer abhängiger Familienmitglieder enthalten sind. Legen Sie fest, wer wofür verantwortlich ist. 

Gemeinsame vs. separate Finanzen

Entscheiden Sie, ob Sie gemeinsame Konten und Finanzen führen oder separate Finanzen bevorzugen. Einige Patchworkfamilien wählen eine Mischung aus beidem, wobei sie gemeinsame Konten für gemeinsame Ausgaben und separate Konten für persönliche Ausgaben haben.

Praktische Tipps für die Vorsorge in der Patchworkfamilie

Versicherungsoptionen

  • Todesfallversicherung: finanzielle Unterstützung für die Hinterbliebenen im Todesfall des Hauptverdieners
  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Rente bei Erwerbsausfall durch Krankheit oder Unfall
  • Spar-Lebensversicherung: Kombination aus Risikoversicherung (Erwerbsunfähigkeit, Todesfall) und Sparen fürs Alter
  • Kinderversicherung: Risikoabsicherung und Sparen für den Start ins Erwachsenenleben
  • Unfallversicherung: für medizinische Kosten bei Unfällen
  • Krankenversicherung: für medizinische Kosten bei Krankheiten
  • Haftpflichtversicherung: für finanzielle Verpflichtungen im Fall von Schäden an Dritten
  • Rechtschutzversicherung: für rechtlichen Angelegenheiten und Streitigkeiten, achten Sie auf Deckungsausschlüsse z. B. betreffend Unterhalt  oder Erbe

Investitionsmöglichkeiten

  • Säule-3a oder 3b
  • Spar-Lebensversicherung
  • Aktien, Anleihen
  • Immobilien
  • ETFs (Exchange-Traded Funds)

Zusammenfassung

Die berufliche Vorsorge in der Schweiz spielt eine wichtige Rolle, da sie komplexe finanzielle und rechtliche Überlegungen erfordert, um alle Familienmitglieder angemessen abzusichern. Bei der privaten Vorsorge ist es wichtig, die Begünstigten im Todesfall richtig festzulegen und Erwerbsunfähigkeits- oder Lebensversicherungen abzuschliessen. Es gibt Herausforderungen rund um das Erben in Patchworkfamilien: Klare Testamente und Vorsorgeaufträge helfen, eine faire Verteilung des Erbes zu erreichen. Die finanzielle Planung in Patchworkfamilien erfordert die Überprüfung der Versicherungsdeckung, Budgetierung und die Entscheidung über gemeinsame oder separate Finanzen. 

Wichtige Überlegungen

Patchworkfamilien stehen vor einzigartigen Herausforderungen bei Finanzen und Vorsorge, die eine sorgfältige Planung erfordern. Stellen Sie sicher, dass alle Familienmitglieder angemessen abgesichert sind und das Erbe fair verteilt wird. Dazu sollten Sie klare Absprachen treffen, Vorsorgepläne koordinieren und rechtliche Dokumente wie Testamente und Vorsorgeaufträge sorgfältig ausarbeiten. Die finanzielle Planung sollte Versicherungsdeckung, Budgetierung und die Entscheidung über gemeinsame oder separate Finanzen umfassen. Durch die Beachtung dieser Tipps und Empfehlungen können Patchworkfamilien eine solide finanzielle Basis schaffen und für die Zukunft planen.

Beratungsmöglichkeiten

Bei Pax beraten wir Sie gerne rund um Finanzplanung und Vorsorge. Wir zeigen Ihnen gerne auf, welche Lösungen für Ihre individuelle Situation geeignet sind.
Lassen Sie sich von unserem Expertenteam über Finanzen und Vorsorge in der Patchworkfamilie beraten.

Häufig gestellte Fragen zu Patchworkfamilien

Was ist eine Patchworkfamilie?

  • Familienstruktur, in der mindestens ein Elternteil Kinder aus einer früheren Beziehung mit in die neue Partnerschaft bringt

Welche rechtlichen Herausforderungen gibt es in Patchworkfamilien?

  • Das schweizerische Erbrecht sieht vor, dass Konkubinatspartner und Stiefkinder nicht automatisch erben. Es sei denn, die Begünstigung als Erben ist explizit im Testament festgehalten. 
  • Die Regelungen zur beruflichen und privaten Vorsorge können komplex sein.

Wie kann die finanzielle Planung in einer Patchworkfamilie am besten strukturiert werden?

  • Die finanzielle Planung in einer Patchworkfamilie erfordert eine klare Budgetierung und muss alle Familienmitglieder berücksichtigen.
  • Es ist wichtig zu entscheiden, ob gemeinsame oder separate Finanzen bevorzugt werden. 

Welche Versicherungsoptionen sind für Patchworkfamilien relevant?

  • Todesfallversicherungen
  • Erwerbsunfähigkeitsversicherungen
  • Spar-Lebensversicherungen
  • Kinderversicherungen
  • Unfallversicherungen
  • Krankenversicherungen
  • Haftpflichtversicherungen 
  • Rechtschutzversicherungen

Welche rechtlichen Dokumente sind in Patchworkfamilien wichtig?

  • Im Testament sollten die Vermögensaufteilung, Bedingungen für Unterhaltszahlungen und die Begünstigten im Todesfall festgelegt werden. 
  • Ein Vorsorgeauftrag ist ein rechtliches Dokument, das regelt, wer die Verantwortung für persönliche und finanzielle Angelegenheiten übernimmt, wenn eine Person aufgrund von Krankheit, Unfall oder Alter dazu nicht mehr in der Lage ist.

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